Täglich fließen rund 4100 Liter Seewasser pro Sekunde bis nach Tauberbischofsheim

Bereits seit 1959 liefert der Bodensee das Trinkwasser für weite Teile Baden-Württembergs. Die Aufbereitungsanlage der Bodensee-Wasserversorgung auf dem Sipplinger Berg speist das weit verzweigte Trinkwassernetz, das sein Versorgungsnetz bis nach Tauberbischhofsheim erstreckt. Momentan fließen im Jahresdurchschnitt etwa 130 Millionen Kubikmeter Trinkwasser aus dem Bodensee durch die Wasserhähne. Der See ist einer der größten Trinkwasserspeicher Europas. Die tägliche Wasserentnahme ist daher kaum nachzuweisen, lediglich rund ein Prozent des Tagesdurchflusses wird abgeführt.

"Obwohl das Bodenseewasser von Natur aus sehr rein und sauber ist, haben wir zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen zur Qualitätssicherung getroffen", erklärte uns Herr Pauli Mitarbeiter der Bodensee-Wasserversorgung anläßlich der Betriebsbesichtigung,. Dabei deutet er auf ein Aquarium, in dem zahlreiche Fische im durchfließenden Bodenseewasser schwimmen. Natürlich ist dieses Beispiel nicht ganz ernst gemeint, das Aufbereitungsverfahren ist vielmehr durch modernste Technik geprägt.

"Aus 60 Metern Tiefe wird das Wasser aus dem See zur Aufbereitungsanlage gepumpt", so Herr Pauli. Grobe Siebe sorgen für eine erste Reinigung. Ist das Wasser auf dem Sipplinger Berg angekommen, stellen drei weitere Aufbereitungsmaßnahmen die Wasserqualität sicher. Mikrofeine Siebe filtern die letzten Verunreinigungen heraus. Danach wird das Wasser mit Ozon versetzt, so daß Keime und Bakterien unschädlich gemacht werden. Schnellfilter aus feinem Quarzsand und Bims geben dem Seewasser dann den letzten Schliff.

Schnellfilteranlage Sipplinger Berg, Halle Ost

 

Innenansicht des Wasserbehälters in Stuttgart-Rohr

 

Nach der Aufbereitung wird das Trinkwasser durch fast 1 600 Kilometer meist großkalibriger Rohrleitungen bis in den äußersten Norden des Landes geleitet.

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Auch bei der Bodensee-Wasserversorgung ist Kostenreduzierung kein Fremdwort. Zahlreiche Sammelbecken stellen die Trinkwasserversorgung auch in den Stoßzeiten sicher. Vor der Liberalisierung des Strommarktes wurden immer in der Nacht die Anlagen auf Hochtouren betrieben. Die günstigeren Nachtstrompreise wurden ausgenutzt, um die Auffangbecken zu füllen.

Die Zeit verging wie im Fluge und es war bereits Mittagszeit. Den geplanten Fussmarsch zum Restaurant Haldenhof wurde wegen des schlechten Wetter kurzerhand gestrichen und wir durften uns in den Reisecar setzen und wurden zum Restaurant gefahren. Beim Apero standen einige vor der Frage was für ein Menü sie denn Ende Juli auf der Liste von Robert angekreuzt hatten. Nach dem Alle sich ihres Menüs erinnerten wurde uns das feine Mittagessen serviert. Der Nachtisch und Kaffe (-schnapps) sprengten anscheinend den Budgetrahmen, so dass wir in die eigene DM Tasche greifen mussten. Überzeugt vom Brandwein der Germanen wurden Einkäufe der hauseigenen Spezialität gemacht. In Festlaune bestiegen wir unseren Bus der uns in umgekehrter Fahrtrichtung wieder nach Friedrichshafen brachte.

In Friedrichshafen hatte unser Reiseleiter Robert Theiler einen geführten Rundgang durch das Zeppelinmuseum organisiert.

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Das Leben und Werk von Ferdinand Graf von Zeppelin ist auf 4000 Quadratmeter Ausstellungsfläche im Zeppelin-Museum in Friedrichshafen zu besichtigen. Im Museum ist die weltweit bedeutendste Sammlung zur Geschichte der Luftschiffahrt ausgestellt. Pünktlich um 15 15 Uhr ging’s weiter mit unserem attraktiven Tagesprogramm. Die Geschichte der Luftschiffe wurde in dieser 1 ½ stündigen Führung vom Ursprung bis in die neuste Zeit erläutert. Nach dem Mittagessen liessen wir uns von den riesigen Luftschiffen beeindrucken. Die Attraktion war das begehbare Modell der LZ 129 Hindenburg. Auffällig die leichte Konstruktion der Inneneinrichtung. Alle Stühle, Tische etc. sind aus Aluminium gefertigt. Die Schlafkojen boten nicht viel Platz, jedoch verfügte jede über ein hochklappbares Lavabo mit fliessendem Wasser. Fenster fehlen. Lediglich im Aufenthaltsraum konnte die atemberaubende Aussicht auf das Land genossen werden. Die Ära der "Giganten am Himmel" – wie die Luftschiffe damals genannt wurden, ging bald nach der Hindenburg-Katastrophe in New York zu Ende. Wirtschaftlichere, schnellere und sicherere Fluggeräte liefen den Zeppelinen den Rang ab. Durstig nach dem Rundgang erhielten wir einen stündigen "freien Ausgang" in Friedrichshafen. Die Sonne zeigte sich für eine viertel Stunde und so genossen wir die Promenade am deutschen Ufer bevor wir uns wieder auf der Autofähre Richtung Schweiz einschifften. In Romanshorn umstiegen und mit dem Zug nach Rorschach – Hauptbahnhof zurück reisten. Im Restaurant alte Oeli wurde uns ein fürstliches Abendessen serviert und der Erlebnisreiche Tag fand einen kulinarischen Abschluss .

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Freitag, Juni 11, 2004