Der Weg zum Beruf des Netzelektriker          

Ausbildungsprogramm für den Lehrbetrieb:

Allgemeine Richtlinien:

Der Betrieb stellt dem Lehrling zu Beginn der Lehre einen geeigneten Arbeitsplatz sowie die notwendigen Einrichtungen und Werkzeuge zur Verfügung.

Der Lehrling muss rechtzeitig über die mit den einzelnen Arbeiten verbundenen Unfallgefahren und möglichen Gesundheitsschädigungen aufgeklärt werden. Entsprechende Vorschriften und Empfehlungen werden ihm abgegeben und erklärt. Insbesondere ist auf die Gefahren beim Arbeiten an elektrischen Anlagen aufmerksam zu machen.

Zur Förderung der beruflichen Fertigkeiten werden alle Arbeiten abwechselnd wiederholt. Der Lehrling muss so ausgebildet werden, dass er am Ende alle im Ausbildungsprogramm aufgeführten Arbeiten selbständig und in angemessener Zeit ausführen kann.

Der Lehrmeister hält den Ausbildungsstand des Lehrlings periodisch, in der Regel jedes Semester in einem Ausbildungsbericht fest, den er mit dem Lehrling bespricht. Der Bericht ist dem gesetzlichen Vertreter zur Kenntnis zu bringen.

Praktische Arbeiten und Berufskenntnisse:

Die Richtziele umschreiben allgemein und umfassend die vom Lehrling am Ende jeder Ausbildungsphase verlangten Kenntnisse und Fertigkeiten. Die Informationsziele verdeutlichen die Richtziele im einzelnen.

Richtziele für die einzelnen Lehrjahre:

Erstes Lehrjahr:

Der Lehrling wird in die Tätigkeiten des Netzelektrikers eingeführt, eignet sich grundlegende Fertigkeiten und Kenntnisse an und lernt Material und Bauelemente kennen. Er wird mit den erforderlichen Schutzmassnahmen vertraut gemacht und in der Schwindelfreiheit gefördert.

Zweites Lehrjahr:

Die im ersten Lehrjahr angeeigneten Fertigkeiten und Kenntnisse vertiefen und im Netz- und Anlagenbau unter Einhaltung der Schutzmassnahmen verstärkt mitarbeiten.

Drittes Lehrjahr:

Die im ersten und zweiten Lehrjahr angeeigneten Kenntnisse und Fertigkeiten festigen und vermehrt Arbeiten selbständig ausführen,

Informationsziele für die einzelnen Sachgebiete im Beruf:

Arbeitssicherheit:
 Die Vorsichtsmassnahmen treffen, welche das Elektrizitätsgesetz und dessen Verordnungen sowie die Regeln der Technik, die SUVA und die kantonalen Arbeitsinspektorrate vorschreiben
 Unfallgefahren erkennen und die zu treffenden Unfallverhütungsmaßnahmen aufzeigen
 spezielle Gefahren der Elektrizität kennen
 Erste Hilfe bei Berufsunfällen leisten
 Brände in elektrischen Anlagen und in deren Nähe bekämpfen.
Praktische Arbeiten

Allgemeines

 Die Regeln der Arbeitshygiene, Ordnung und Reinlichkeit befolgen

 bearbeiten von Materialien, die im Beruf des Netzelektrikers verwendet werden

 im Rahmen der Werkstattarbeiten eines Netzelektrikers feilen, sägen, bohren, biegen,gewindeschneiden, schweissen (autogen und elektrisch) und löten

 Arbeitsplatz zweckdienlich entsprechend der auszuführenden Arbeit organisieren

 die Handwerkzeuge des Netzelektrikers handhaben, einsetzen und instandhalten

 in Stein, Beton und Mauerwerk spitzen, dübeln sowie zuputzen

 Loch- und Stellwerkzeuge, Steigeisen und Sicherheitsgurten, Bohrer, Flaschen und Rätschenzüge,Kabelpressgerät, Leitern auf Funktionstüchtigkeit prüfen, handhaben und instandhalten

 Bohrmaschinen, Schlagbohrmaschinen, mechanische Hämmer, Maschinen für den Kabelzug sowieelektrische und autogene Schweissapparate handhaben

 unter besonderer Beachtung der Regeln zur Vermeidung körperlicher Schäden schwere Gegenstände heben und verschieben

 Beton aufbereiten und einbringen

 einfache Hausanschlussleitungen und Leitungstrassen skizzieren und einmessen

 Transportmöglichkeiten von Bauteilen unter Berücksichtigung von Last, Gelände und Vorschriften kennen

 Baustellen vorschriftsgemäss abschranken und signalisieren

 5er Regel kennen und anwenden, Schutzmassnahmen beim Arbeiten an elektrischen Anlagen

 bei Arbeiten an Fernsteuerungsinstallationen die nach den Regeln der Technik vorgeschriebenen Massnahmen treffen

 einfache Erdungsanlagen erstellen

 Volt-, Ampere - und Ohmmeter sowie Erdungs - und Isolationsmessgeräte, Spannungsprüfer und Drehrichtungsanzeiger einsetzen und handhaben

 Erdungs - und Kurzschlussgarnituren handhaben und instandhalten

 einfache Schalthandlungen im Niederspannungsnetz ausführen

 bei Arbeiten an unter Spannung stehenden Niederspannungsanlagen die nach den Regeln der Technik vorgeschriebenen Massnahmen treffen

 anhand von Schemas Leitungs- und Netzarten erkennen sowie die Bedingungen zum Arbeiten an solchen Anlagen nennen

 beim Beheben von Netzstörungen korrekt vorgehen

 Zusammenschaltbarkeit von Niederspannungsnetzen überprüfen.

Freileitungsanlagen

 Isolatoren auf Stützen montieren

 Masten, Leitern und Gerüste unter Einhaltung der Schutzmassnahmen besteigen

 Sicherheitsmassnahmen beim Arbeiten an und auf Dächern nennen

 Tragwerke stellen, ausrüsten, auswechseln, demontieren

 Schutzgerüste erstellen

 Streben und Verankerungen montieren

 Leiter ziehen, regulieren und befestigen

 Front- und Dachständereinführungen sowie Anschluss-Überstromuntunterbrecher montieren und anschliessen

 Freileitungsarten aufgrund von Erkennungsmerkmalen unterscheiden und benennen.

Kabelanlagen

 Kabelzug vorbereiten und durchführen

 Kabelleitungsarten aufgrund von Erkennungsmerkmalen unterscheiden und benennen

 die im Netzbau üblichen Kabelverbindungen und Endverschlüsse erstellen

 Anschluss-Überstromunterbrecher montieren und anschliessen.

Öffentliche Beleuchtungsanlagen

 Einfache Mess- und Steuereinrichtungen verdrahten

 Beleuchtungskörper und deren Tragwerke montieren

 Anschluss und Inbetriebnahme von Beleuchtungsanlagen gemäss NIV (Niederspannungs Installationsverordnung)

 Funktionsweise der Steuerungen öffentlicher Beleuchtungen erklären.

Transformatorenstationen/Verteilkabinen

 Bei der Montage von Schalt- und Transformatorenstationen sowie Verteilkabinen mitarbeiten und die damit zusammenhängenden Berufsregeln erläutern und begründen

 Transformatoren, Schalter, Trenner und Wandler aufstellen, anschliessen und kontrollieren

 Primärrelais montieren, nach Angaben einstellen und kontrollieren

 Niederspannungsverteilungen ausrüsten sowie einfache Licht- und Steckdoseninstallationen ausführen

 Anschluss und Inbetriebnahme von Beleuchtungsanlagen.

Berufskenntnisse

Werkzeug- und Maschinenkenntnisse

 Winden, Hebewerkzeuge, Flaschenzüge, Einblasgeräte, Zug- und Bremsmaschinen aufzählen und ihren Einsatz beschreiben

 das Aufhängen von Lasten beschreiben und mögliche Gefahren aufzeigen

 die Anforderungen und Verhaltensmassregeln nennen, die im Sinne der für den Netzelektrikermassgeblichen SUVA-Merkblätter zu beachten sind

 Einsatz von Notstromgruppen beschreiben.

Werkstoff- und Materialkenntnisse

 Die folgenden Werkstoffe an Bauteilen erkennen und benennen, ihre Eigenschaften nennen sowie Verwendungs- und Entsorgungsmöglichkeiten im Fachgebiet aufzeigen:

Stahl, Gusseisen, Leichtmetall, Messing, Bronze, Blei, Zinn, Zink, Kupfer, Holz, Zement, Gips, Beton,Kalk, Porzellan, Steatit, Gummi, Giessharze, Kunststoffe, Schrumpfmaterialien, Papier, Isoliermassen, Öle

 Tragwerke aus Holz, Beton und Stahl nach Bauart unterscheiden sowie Verwendungsmöglichkeiten aufzeigen und begründen

 die im Bereich des Netzelektrikerberufes verwendeten Reinigungs- und Lösungsmittel, Gifte und Gase nennen sowie ihre Eigenschaften und ihre speziellen Anwendungs- und Entsorgungsmöglichkeiten aufzeigen

 Korrosionsschutzverfahren nennen

 Materialien, Bauteile und Geräte, die im Beruf des Netzelektrikers verwendet werden, benennen und ihre Eigenschaften erklären.

Zusammenfassung:

Berufsbeschreibung:

Der Netzelektriker erstellt und unterhält elektrische Frei- und Kabelleitungen, Schalt - und Transformatorenstationen der Elektrizitätsversorgung sowie Anlagen der öffentlichen Beleuchtung. Er installiert nach Plänen die elektrischen Ausrüstungen wie

l Isolatoren l Schaltapparate

l Sammelschienen l Messeinrichtungen

l Kabelendverschlüsse l Schutz- und Steuereinrichtungen

 

Er setzt auf vorbereitete Fundamente Kabelverteilkabinen, Freileitungsmasten und Beleuchtungskandelaber für die elektrischen Versorgungsanlagen eines Elektrizitätswerkes.

Seine Arbeit erfordert vollen körperlichen Einsatz. Viele Verrichtungen sind dem Baugewerbe verwandt.

Anforderungen:
 Sekundar-, oder Realschüler mit Interesse in mathematisch-technischer Richtung
 Freude an handwerklicher Arbeit im Freien
 Handwerkliche Geschicklichkeit
 Robuste Konstitution, Schwindelfreiheit.
 Sinn für Zusammenarbeit
Ausbildung:
 Lehrdauer = 3 Jahre.
Grundlage für die Ausbildung ist das Ausbildungsreglement des Biga vom 10.5.1978
 Pro Woche 1 Tag Berufsschule (bei besonders guter Vorbildung zusätzlicher Besuch der Berufsmatura für überdurchschnittlich begabte Lehrlinge möglich)
 Besuch von regionalen Einführungskursen ( Beispielsweise Meiersboden, Chur)
Spezialisierung:
 Freileitungsmonteur – Betriebsmonteur
 Kabelmonteur – Technischer Angestellter
 Stationsmonteur
Weiterbildung:
 Berufsprüfung für Titel «Netzelektriker mit eidg. Fachausweis» (für Gruppenchef) pdf File zum anschauen, anklicken
 Höhere Fachprüfung für Titel « Netzelektrikermeister» (für Chefmonteur)   pdf File zum anschauen, anklicken
 Technikerschule (TS)
 Höhere technische Lehranstalt (HTL)

Weitere detaillierte Infos zum Beruf finden Sie unter: www.berufsberatung.ch/beru/atoz


Die einzelnen Kantone führen Lehrstellennachweise (LENA) mit offenen Lehrstellen http://www.berufsberatung.ch/ausb/lehr/kant/index.htm

 

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Donnerstag, Oktober 03, 2002